Amflora ist sicher. Das ist meine persönliche Überzeugung, aus Erfahrung mit dieser Pflanze und aus Erfahrung mit der Pflanzenbiotechnologie als Züchtungsmethode. Amflora wurde in langjähriger Arbeit auf mögliche Risiken hin untersucht und bewertet. Nicht nur durch die BASF, sondern auch von den zuständigen Behörden wie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit oder anderen nationalen Kommissionen für Biologische Sicherheit. Amflora hat die notwendigen Tests und Prüfungen durchlaufen, bevor sie jetzt auf den Acker kommt – und hat alle erfolgreich bestanden. Ich denke, es gibt keine Kartoffelsorte in der Landwirtschaft, die so genau untersucht wurde, bevor ein Bauer sie auf seinem Feld ausgebracht hat.
Als Biologe befasse ich mich beruflich bereits seit über 15 Jahren mit der Sicherheitsbewertung der Pflanzenbiotechnologie – von der Umweltverträglichkeit bis hin zu möglichen biochemischen, toxischen oder allergologischen Auswirkungen. Ich kenne das europäische Sicherheitsbewertungssystem in all seinen Facetten – und bin persönlich überzeugt davon: Das System ist geeignet, um eine zuverlässige Prüfung zu gewährleisten.
Wir haben die Amflora Kartoffel in zahlreichen Tests mit herkömmlichen Stärkekartoffeln verglichen. Unabhängige Experten haben die Resultate bewertet, und das Ergebnis lautete immer wieder: Die Pflanze ist genauso sicher wie die Ausgangssorte. Der einzige relevante Unterschied: Sie besitzt nicht die Stärkekomponente Amylose und dafür entsprechend mehr von der anderen Komponente der Kartoffelstärke: Amylopektin. Wir haben die Pflanze mithilfe biotechnologischer Methoden gezüchtet und das Gen ausgeschaltet, das für die Produktion der Amylose zuständig ist. Das ist eine moderne Form der Züchtung, folgt im Kern aber dem bewährten Prinzip: Neue Sorten mit verbesserten Eigenschaften schaffen – durch Herbeiführen von Veränderungen und Auswahl der Pflanzen, die die gewünschten Eigenschaften am deutlichsten zeigen.
In der öffentlichen Diskussion taucht ein bestimmter Punkt immer wieder auf, der die Sicherheit von Amflora betrifft: Kritiker führen an, dass die Kartoffel eine zweite Veränderung enthält, die die Wirksamkeit von Antibiotika beeinträchtige: ein so genanntes Antibiotikaresistenzgen. Ich habe Verständnis für die Sorge um die Wirksamkeit von Antibiotika, und deshalb ist es mir auch persönlich wichtig klarzustellen, dass von der Nutzung des Antibiotikaresistenzgens in Amflora keinerlei Gefahr für die Wirksamkeit von Antibiotika ausgeht. Dieses Gen ist in unzähligen natürlich vorkommenden Bakterien vorhanden. Auch ist das Szenario, dass dieses Gen beispielsweise auf Darmbakterien von Menschen oder Tieren übertragen werden könnte und diese dadurch gegen bestimmte Antibiotika resistent würden, vollkommen unwahrscheinlich. Zahlreiche Fachleute – unter anderem auch von der deutschen Zentralen Kommission für die Biologische Sicherheit (ZKBS) – haben bestätigt: Die Wahrscheinlichkeit für eine Übertragung von Antiobiotikaresistenzgenen aus gentechnisch veränderten Pflanzen ist verschwindend gering.
Dazu kommt: Selbst wenn der unwahrscheinliche Fall einer Genübertragung eintreten würde, wäre das Resultat eine Situation, die in der Natur kein Novum ist. Ein Großteil der Darmbakterien von Kühen, aber auch von uns Menschen, ist gegen verschiedene Antibiotika resistent. D.h. selbst wenn ein Antibiotikaresistenzgen doch übertragen würde, so wäre es doch schon längst in der natürlichen Bakteriengemeinschaft vorhanden. Dies gilt insbesondere auch für das in Amflora verwendete Resistenzgen. Dementsprechend steht die EU-Zulassung der Amflora auch im Bezug auf die Nutzung des Antibiotikaresistenzgens auf einem soliden Fundament. Sie erfüllt die gesetzlichen Vorgaben: Resistenzgene dürfen in gentechnisch veränderten Pflanzen vorkommen, wenn sie keine negativen Auswirkungen haben. Genau das ist bei Amflora der Fall. Ich bin überzeugt, Amflora ist sicher – sicher für Mensch Tier und Umwelt – sicher für mich und für uns alle.
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